1.- und Rückwärtsgang schwergängig

Zahnradfabrik
bratmaxe
1.- und Rückwärtsgang schwergängig

Beitrag von bratmaxe » So 23. Jan 2011, 19:22

Hallo Triumphfreunde,


bin seit einigen Monaten TR6-Besitzer und hätte nun ein Problem zu berichten.

Habe einen 74´er PI mit der größeren PS Ansammlung.

Bei meinem Audole geht der 1. Gang immer unerfreulich schwer rein. Wenn man beim heranrollen an die Ampel bei Rot vorher in den 1. runterschaltet, dann auskuppelt und bei Grün wieder einkuppelt geht es häufiger gut, als wenn man aus einem höheren Gang in den Leerlauf schaltet. Jedenfalls muß man ziemlich viel Kraft aufwenden und mit extremem Fingerspitzengefühl zu Werke gehen. Das macht einfach keinen Spaß.

Ähnliches Bild beim Schalten in den Rückwärtsgang. Geräuschfreies Schalten ist nicht möglich. Es sägt immer. Mehr oder weniger.

Die Kupplung ist bereits entlüftet.

Könnte mir jemand einen Tip geben was hier wohl vorliegen könnte?

Vielleicht ist auch ein Hinweis in Sachen Kostenaufwand möglich.

Vielen Dank.



es grüßt alle freundlich :)



der Sebastian

PS:
Die Suche habe ich gut eine Stunde lang bemüht und nichts gefunden, sollte doch etwas dabei sein, wäre ich natürlich für einen Hinweis dankbar; und nich hauen

TR26H
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Beitrag von TR26H » Mo 24. Jan 2011, 08:53

Hallo Sebastian,

wie alt ist die Kupplung? Vielleicht verschlissen !

Oder die Kupplung trennt nicht mehr richtig, wenn...

1. der Kupplungshebel unter dem Auto ausgeschlagen ist (Bohrung oval)

2. Oder der in der Getriebeglocke befindet sich noch eine Gabel mit Querstift, der gerne bricht.

3. Dann noch der Kupplungsnehmerzylinder unter dem Wagen .

Punkt 1 sollte zuerst mal geprüft werden, da können 2mm schon mal
Probleme machen.

Ist eigentlich Bremsflüssigkeit im oder unter dem Auto ausgetreten?

Im schlimmsten Fall, Sitze raus, Mittelkonsole raus, Getriebetunnel entfernen, dann das Getriebe raus, dann sieht man mehr. (2-3 Stunden)

MFG Andreas

Harry
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Beitrag von Harry » Mo 24. Jan 2011, 13:33

hi,
andreas hat es bereits beschrieben. meistens ist es eine kombination aus den genannten punkten. die mechanik reagiert sehr sensibel und sollte immer im neuwertigen zustand sein. es hört sich aber so an als wenn die kupplung nicht trennt.

der reihe nach prüfen (nach aufwand sortiert)
1. nehmerzylinder richtig herum eingebaut?
2. geberzylinder passt zum geberzylinder? es gibt unterschiedliche bohrungen
3. nehmer-gabel in der richtigen position eingehangen? (mittlere bohrung)
4. alle gelenkaugen prüfen: am pedal/zylinder und am ausrückhebel/zylinder. bolzen tauschen reicht i.d.r nicht da die löcher zu weit ausgeleibt sind, kann aber helfen sich durch die saison zu retten. sonst hilft nur schweißen & neu bohren & neuer bolzen.
5. erst wenn 1-4. völlig spielfrei und i.o. ist lässt sich die anlage entlüften. darauf achten das der nehmerzylinder mit der entlüftuungsschraube nach oben eingebaut ist.
6. geber- und nehmer zylinder austauschen weil hinüber. überholsatz nur kaufen wenn sicher gestellt ist das die teile überhaupt überholfähig sind (vorher zerlegen)
-----ab hier machen wir dann bei ausgebauten getriebe weiter-----
7. welle f. ausrückgabel in getriebeglocke hat spiel
8. ausrückgabel auf welle, selbst gebrochen oder nur die befestigungsschraube
9. lamellen des automaten nach innen verbogen (s. http://www.triumph-ig.de/forum/showthre ... #post12479 )
10. anlaufscheiben kurbelwelle haben sich in die ölwanne verabschiedet. dadurch schiebt sich das kupplungsgedöns 2-3mm nach vorne. dieser abstand fehlt an hub.
-> kw-axialspiel messen!

kosten hängen davon ab was man selbst machen kann. 1-6 geht mit nem wagenheber an der bordsteinkannte. wenn das getriebe raus muss sollte der wagen nicht grade öffentlich zugänglich sein. wenn du es machen lässt (1.-9.) sind je nach umfang 1-2 arbeitstage weg. das geht schneller wenn du einen rundumschlag machst und alles auf einmal erneuerst. dann könnte das innerhalb eines tages erledigt sein. wenn 10. -> melde dich wieder wenn du aus der bewusstlosigkeit zu dir gekommen bist.

gruss,
harry
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bratmaxe

Beitrag von bratmaxe » Mo 24. Jan 2011, 18:37

Lieber Harry,

auch Dir vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Hinweise und die Tipperei.

Puh.

Ich glaub ich muß weinen.

Na dann werd ich mal sehen was sich machen läßt. Sehen wie ich Zeit finde. Halte Euch aber jederzeit auf dem Laufenden.

Werde auch mit Helm arbeiten falls doch wider besseren Hoffens die Bewußtlosigkeit eintreten sollte.


Gruetzi mitnand


der Sebi

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Beitrag von jochen » Mo 24. Jan 2011, 19:29

Hallo Sebastian,

das klingt leider nach einer Getrieberevision. Es können verschiedene Ursachen sein, Spiel der Buchsen und Gangräder, Sychroringe usw. Also, ausbauen und reinschauen, kann man selbst machen ist kein Hexenwerk. Oder besser zum Spezialisten bringen und gemütlich zuhause auf der Couch warten bis das Teil fertig ist.
happy TRing
JOCHEN

bratmaxe

Beitrag von bratmaxe » Di 25. Jan 2011, 09:44

Guten Morgen Jochen,

danke für Deine Einschätzung. Habe heute Nacht mal drüber geschlafen und mich nach Benässung meines Kopfkissens mit der Idee angefreundet, dass hier wohl nur ein beherzter Griff in die Eingeweide hilfreich sein dürfte.

Deshalb meine Aufmunterung oder freundliche Bitte: Hätte zufällilg jemand Lust sich mal wieder richtig die Hände schmutzig zu machen und mit meiner fachunkundigen aber lernwilligen Anteilnahme nebst Bier- und Schlüsselreichung den Karren wieder flott zu machen.

Mir kommt es dabei nicht aufs Geldsparen an. Ich hätte einfach Spaß beim Schrauben zu zusehen und selbst anzupacken. Würde mich nach Absprache durchaus erkenntlich zeigen.

Hat jemand Lust??? So ein kleines Winterprojekt wäre doch was schönes. Schreiben Sie doch einfach ein Privatnachricht, dann könnte man telefonieren und sehen obs paßt. Freu mich über jedes Interesse.



mit freundlichen Grüßen


der Sebastian

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Beitrag von Harry » Di 25. Jan 2011, 09:53

ganz locker, zu 90% hat sich das thema mit der abarbeitung von 1.-5. erledigt. da du den wagen noch nicht so lange hast solltest du dir die punkte im whb genau anschauen und ggf. rückfragen, mit bildern, hier einstellen. wir können dich dann durchlotsen.

grade bei der kupplungsmechanik wird gerne gefummelt und getrickst um das teil irgendwie zum funktionieren zu bringen. das funzt meistens nur kurzfristig, ist aber selten böse absicht sondern eher unwissenheit/verzweiflung/geldmangel des vorherigen schraubärs. und lass dir nix erzählen, die kupplungsbetätigung, im korrekten zustand, fühlt sich wie bei einem normalen auto neueren baujahres an. die bremse übrigens auch. sollte dir die werkstatt erzählen das es halt früher so knarstig und schwergängig war, dann aber ganz schnell das weite suchen!!
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bratmaxe

Beitrag von bratmaxe » Mi 26. Jan 2011, 18:03

Lieber Harry,

danke für Deine beruhigenden Worte. Werde mir erstmal gründlich das Handbuch zu Gemüte führen, dann verliert die ganze Sache vielleicht an Schrecken. Melde mich wieder wenn ich ein Plätzchen für den Roten gefunden habe.

viele Grüße


von Sebastian

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Beitrag von Christian Marx » Fr 28. Jan 2011, 15:07

in sehr vielen fällen ist es der bolzen an der ausrückgabel.
diese konstruktion ist einfach nicht gelungen und diese bolzen brechen nach einer x anzahl von kupplungsbetätigungen....hier eine heilung:
Der Dateianhang fetch.php?media=getriebe:ausrueckgabel.jpg existiert nicht mehr.
Dateianhänge
fetch.php?media=getriebe:ausrueckgabel.jpg

bratmaxe

Beitrag von bratmaxe » Di 1. Feb 2011, 12:51

Hallo Christian,

vielen Dank für den Tip und die schöne Zeichnung. Werde da mal einen besonderen Blick drauf haben.

viele Grüsse



Sebastian

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