Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

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ABusch
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Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von ABusch » Fr 22. Mär 2019, 10:40

Kleiner Bericht über eine kleine Bastelei im Winter:

Warum denn das nun wieder?
1.) Mit der ursprünglichen Hebelei geht an mehreren Stellen durch Reibung Kraft verloren,
bzw. muss deswegen die Kupplung fester getreten werden, besonders wenn die Kupplung lange eingebaut ist.
2.) Der kleine Haltestift zwischen Welle und Gabel schert gern ab und verursacht etwas Arbeit,
weil zur Reparatur das Getriebe ausgebaut wird.
3.) Den Umbau hat ein Norweger schon früher gemacht und fährt da seit 10 Jahren mit rum.
4.) Das fallweise verkanten des Schiebestücks auf dem Führungsrohr (das Auto hüpft beim anfahren,
weil sich die Kupplung schlecht dosieren läßt) ist damit auch vergessen.

Was wurde verbaut?
Es gibt in den USA den HOWE Ausrücker, der genau den Abstand der Befestigungslöcher hat, wie der vordere Flansch am Getriebe für den Simmering. Howe sagt zwar ausdrücklich, dass dieser Ausrücker für unsere Zweck nicht geeignet ist, aber die Erfahrung sagt was anderes.
Anschlüsse sind AN-4, was auch Triumph im Bereich der Kupplung verwendet. Die Verschraubungen und geeignete Teflon Leitungen gibt es in England und China von diversen Anbietern.

Los geht’s:
Zuerst wurde der Getriebeflansch ausgebaut und die vordere Führungshülse bis knapp vor den Simmering abgedreht. Vier zusätzliche Haltestifte wurden gefertigt, auf die der Ausrücker einfach aufgesteckt wird.
Howe02.jpg.ef3a0fc0e4300ca372722f0aaec621ed.jpg
In das Getriebegehäuse wurden zwei Löcher gebohrt, um die Schläuche für Hydraulik und Entlüftung unterzubringen. Aus dem Getriebegehäuse sind wir mit entsprechenden Verschraubungen gegangen.
Piping01.jpg
DSC_0192.jpg
Unten am Getriebe haben wir eine Flanschplatte montiert, um das Getriebe einfach ausbauen zu können. Die ganzen Verschraubungen haben zwar den Preis enorm erhöht, aber weil die so schick aussehen war es uns das wert. Die ganze Klamotte kostet so gute 300 Euro.
So sieht es einbaufertig aus:
Anschlussplatte01.jpg

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Re: Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von JochemsTR » Sa 23. Mär 2019, 07:43

Hi Andreas, das sieht ja toll aus! Bin gespannt wie es funktioniert.

Frage
1) Muss man der Master begrenzen? Welches Volume braucht der Howe? Ich meine, kann es sein bei ein 0,75" Master der Howe überdruckt wird?
2) Kann man statt flexleitungen auch Kunifer nehmen...würde der Preis deutlich senken, oder?

Grüße Jochem

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Re: Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von ABusch » Sa 23. Mär 2019, 09:44

JochemsTR hat geschrieben:
Sa 23. Mär 2019, 07:43
Frage
1) Muss man der Master begrenzen? Welches Volume braucht der Howe? Ich meine, kann es sein bei ein 0,75" Master der Howe überdruckt wird?
2) Kann man statt flexleitungen auch Kunifer nehmen...würde der Preis deutlich senken, oder?
1.) Wir haben nix vorgesehen. Der HOWE ist laut Anleitung für einen 0.75" vorgesehen.
Sollte das nicht klappen, wovon ich nicht ausgehe, würde ich eher den 0.7" Master einsetzen.
Das wirkt bislang alles, als wäre es für den Triumph gebaut.

2.) Man kann auf ganz viele Verschraubungen verzichten. Howe hat auch ein preiswertes Set dafür.
Man könnte die Leitung direkt an den Master anschließen, da ist ist auch AN-4. Aber so
mit der Flanschplatte ist es genau wie bei Cambridge Motorsport. Die allein braucht 4
Verschraubungen a 15 Euro und die Bulkheaddurchführungen mit 2 Muttern. Schon für
die dösigen Muttern wurde in China 3,50 Aufgerufen.

Letztlich scheint mir Kunifer an beweglichen Teilen nicht so dolle. Alle nehmen das Teflon Gedöns
und es läßt sich gut verarbeiten und sieht schick aus. Deswegen haben wir das auch gemacht, aber
eben aus dem Bericht des Norwegers, einem Nachbau eines Holländers und Cambridge und HOWE
das Beste rausgesucht, verfeinert und nachgebaut.

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Re: Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von HarryConti » Sa 23. Mär 2019, 10:42

Wenn man genau weiß welche Verschraubungen benötigt werden, wird die Geschichte deutlich preiswerter. Wir haben mit der Schlauchführung etwas experimentiert. Man könnte auch von AN-4 auf AN-3 gehen und den dünneren Schlauch durch die Gabelöffnung führen aber das wird extrem eng und es soll nirgendwo scheuern. Außerdem wurden noch Verschraubungen geordert um den Flexschlauch bei
Bedarf direkt an den Master zu verbinden.

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Re: Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von JochemsTR » So 24. Mär 2019, 06:54

Andreas, Harry, danke fürs Feedback.
Jochem

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Re: Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von crislor » So 24. Mär 2019, 16:31

Auf keinen Fall Kunifer - habe ordentlich Lehrgeld bezahlt.
Kunifer mag die Vibrationen die da auftreten garnicht.

Habe bei mir einen Zentralausrücker von Tilton verbaut und mit Kunifer die Leitungen erstellt. Bei einem Besuch des Nürburgrings ist mir genau am ersten Kreisel das Kupplungspedal durchgefallen. Diagnose: Leitungsbruch an der Verschraubung am Ausrücker. Das ist auch das einzige Problem bei der Sache. Ohne Inspektionsöffnung in der Kupplungsglocke muss das Getriebe raus. Ich habe dann Stahlflexleitungen verbaut und seither ist Ruhe.
Es ist beim Einbau unbedingt auf die Massangaben der Hersteller zu achten und ein "Schnüffelspiel" einzuhalten, damit beim Verschleiß der Kupplung, wenn die Federn näher an den Ausrücker kommen, nicht automatisch die Kupplung angedrückt wird. Auch muss ein einstellbarer Anschlag eingebaut werden, mit dem der Öffnungspunkt präzise eingestellt wird.

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Re: Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von ABusch » Mo 25. Mär 2019, 07:18

crislor hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 16:31
Habe bei mir einen Zentralausrücker von Tilton verbaut
Moin, wie sind denn Deine Erfahrungen bezüglich Pedalkraft, Dosierbarkeit und
Haltbarkeit. Du fährst sowas ja schon ein paar Jahre.

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Re: Umbau des TR Getriebes auf Zentralausrücker

Beitrag von crislor » Mo 25. Mär 2019, 13:15

Pedalkraft lt. anderer TR-Fahrer "Mädchengeeignet".

Dosierbarkeit ist super - fahre ja auch Bergrennen und da braucht man da ungemein, wenn am Berg angefahren wird.

Haltbarkeit - nun ich habe den Zweiten drin - den ersten hatte ich gebraucht gekauft mit Adapterplatte von Racetorations.

Man bekommt aber für Tilton sämtliche Ersatzteile für relativ kleines Geld.

Zum Anpassen ist eine Drehbank nicht schlecht und da Rohr vom Lagerflansch muss auch gekürzt werden.

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