Hinterachse Differential

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Carpetma
Hinterachse Differential

Beitrag von Carpetma » Mo 24. Jun 2013, 23:19

Hallo ich habe ein Problem. :( TR6 BJ 06-1974 und bin neues Mitglied in Eurem Forum. Bei meinem TR6 knackt es beim kräftigeren Bremsvorgang an der rechten Seite, irgendwo zwischen dem Diff. und dem Rad. Bei sachtem Bremsen hört man nichts. Auch beim Anfahren ist kein Geräusch zu hören. Jedoch beim starken ruckartigen Bremsen versetzt das hintere rechte Rad etwas, wie wenn es Spiel hätte. Wir haben hier leider keine Oldtimer Werkstatt in der Nähe. In einer normalen KFZ Werkstatt war ich am Freitag und der Chef, Meister und Mechaniker haben mir auch nicht weiterhelfen können. Sie konnten nicht lokalisieren, woher das Knackgeräusch kommt. Ein Axialspiel konnte nicht festgestellt werden. Lediglich etwas Spiel am Radlager. Geprüft wurde die Aluschwinge mit kompletter Aufhängung: OK / Hebeldämpfer: OK / Im Zustand, Hinterräder abgebaut und ohne Gang, kann ich die Bremstrommel mit der rechten Achse mit ca. 1cm Luft nach links und rechts gedreht werden. Danach ist Wiederstand merkbar. Woran könnte es liegen ? Grüße Manfred

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ABusch
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Knackstelle

Beitrag von ABusch » Mi 26. Jun 2013, 10:59

Moin,
da Du vom Bremsvorgang sprichst, würde ich erst Mal
zwischen Schwinge und Rad suchen.
Hast Du Speichenräder? Die Verzahnung?

Wenn sich dann nix finden läßt,
würde ich die Suche ausdehnen
auf Rahmen bis Rad.
Kardan und Diff kannst Du vergessen,
da ist ja bekanntlich keine Last drauf, wenn Du bremst,
obwohl der Bereich beim TR fast immer malad ist, wenn nicht kuriert.
Aber das ist eine andere Baustelle für die Zukunft.

Verdächtig ist der Rahmen am seitlichen Ausleger,
wo die Schwinge festgemacht ist.

Beide Schwingenlager mit den Schrauben und dem Silentelement selber.
Die Schraube quer durch das Silentelement muss richtig fest sein,
sonst gibt es das besagte Geräusch.
Die langen Schrauben durch den Rahmen eher wieder Piano, aber fest anziehen!

Die Schwinge bezüglich Rissen kontrollieren (eher weniger, da die sofort bricht)
und natürlich die sechs Winzschräubchen, die die Radlagereinheit an der Schwinge festhalten.
Prüf da Mal mit Gefühl auf festen Sitz,
eine 1/4 Zoll Knarre mit langer 13er Sechskantnuss reicht völlig!
Die Schrauben sind gaaaanz schnell überdreht!

Jetzt bleibt Dir nur noch das Radlager selber mit der Nabe zu prüfen.
Bei Speichenräder langes Rohr auf den Adapter stecken und mal hin und her
drücken (bei loser Handbremse und festem Stand des Autos, sonst kippt das vom Heber).
Ohne Speichenräder und Adapter sinngemäß was versuchen (weiss nicht wie)

Viel Erfolg!

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Knacken von homokinetischen Antriebswellen

Beitrag von ABusch » Mi 26. Jun 2013, 13:54

Obwohl hier wahrscheinlich nicht relevant
ist mir dazu noch eine Story von meinem ersten Satz
homokinetischer Antriebswellen eingefallen.

Die Wellen verwenden als Radlager die GOLF-Anordnung mit den zwei Lagern
die in einem Gehäuse direkt nebeneinander liegen.
Das ganze Gehäuse/Radlagereinheit (sieht aus wie ein breites Kugellager)
wird in den Aluminium-Aussenring gepreßt und mit einem Sprengring gesichert.
Der wird dann wie gehabt in die Schwinge geschraubt.

Beim Golf ist das Rad mit großer Einpreßtiefe montiert,
will sagen, das Reifenprofil liegt weit innen, fast auf Höhe des Lagers.
Hier bei uns steht das Rad viel weiter aussen, hat einen größeren Hebel,
bei mir besonders, da ich die 7" mit ET-20 fahre.

Das hat nach 5000 Km fürchterlich angefangen zu knacken,
fast wie ein Knall, als ob was abbricht.
Hab lange suchen müssen und dann mit besagter langer Stange
auf dem Adapter das Geräusch provozieren können.
Da das Lager verkantet war, hatte es kein Spiel und wollte auch in der
Garage keinen Mucks von sich geben, egal, wie man gehebelt hat,
um während der nächsten Fahrt umso lauter zu knacken......

Der Aluhalter war oval geworden und das Lager hat darin gekippelt.....

Carpetma

Beitrag von Carpetma » Do 27. Jun 2013, 00:03

Hallo ABusch, danke für Deine Hilfe. Die Speichenfelgen sind es nicht, denn ich habe den Flansch abmontiert und die Serien Stahlfelgen montiert. Das Geräusch ist trotzdem da. Die anderen beschriebenen Möglichkeiten werde ich ab arbeiten und dann im Forum berichten. Falls es die Wellen sind, habe ich mir schon Gedanken gemacht, über die "homokinetische Welle von TR Nord" . Gibt es darüber in Eurem Forum neueste Erfahrungen. Für weitere Ratschläge bin ich natürlich dankbar. Grüße Manfred

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Homokinetische Wellen

Beitrag von ABusch » Do 27. Jun 2013, 09:08

Manfred Du hast schon recht, Diff und Antriebswellen können auch Geräusche machen.
Nur wenn das Geräusch, wie Du schreibst, nur beim scharfen Bremsen auftritt
liegt die Ursache woanders.

Wellen und Diff müssen zwar beim bremsen den Motor mit von der Drehzahl
runter bringen, aber das ist ähnlich dem Wechsel zwischen Gaspedal treten und loslassen.
Wenn es dabei nicht knackt, liegt die Ursache definitiv nicht bei bei Diff und Wellen.

Eine ganz unübliche Geschichte wäre noch, dass der Radflansch lose ist.
Normalerweise muss man eher beim Lagerwechsel schwer ackern,
um den loszukriegen, aber kontrolliere Mal die Zentralmutter auf festen Sitz.

Es gibt nachfolgend vier Wellentypen, die ich in die engere Wahl ziehen würde.

Serienwellen mit Kreuzgelenken von BCP, die haben längere Nadeln.

Wellen von Zeller, die haben auch verstärkte Schiebestücke

Homokinetische Wellen von TR-Nord und neuerdings von Limora,
die den Nord Wellen sehr ähnlich sind. Wie beschrieben, fahr ich die selber
bzw. hab basierend darauf meine eigenen Wellen gebaut.
Für den "normalen Einsatz" sind die ganz okay, man sollte aber wissen,
dass das äußere homokinetische Gelenk im VW Polo verwendet wird.
Ersatzteile sind bei TR-NORD zuverlässig und zu normalen Preisen zu kriegen,
das ist ein Vorteil. Nachteilig war für mich, dass ich in meinem
leistungsgesteigerten TR6 auch reichlich davon gebraucht habe.

Zuletzt gibt es noch die homokinetischen Wellen von Goodparts
die man beispielsweise bei Racinggreen kriegen kann.
Die haben den Vorteil, dass das äußere homokinetische Gelenk
eine Nummer größer ist und wären daher mein persönlicher Favorit.

Ich würd dazu den Robert von RG anrufen
der ist kompetent und will nicht gleich was verkaufen.
Aber such erst Mal die Knackursache, denn das kann logischerweise
mit Radverlust enden, was extrem unangenehm sein kann.

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