Distanzscheiben, unterschiedlich li. u. re. ?

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hanswernertr4
Distanzscheiben, unterschiedlich li. u. re. ?

Beitrag von hanswernertr4 » Mi 24. Jul 2013, 07:33

Moin liebe TR-Fahrer
auf meinem Starrachs TR 4 habe ich hinten 19 mm Distanzscheiben montiert. Seit der Neubereifung auf Vredestein Classic 185/70 R 15 scheuert jetzt der linke Reifen beim starken Einfedern an der Kotflügelkante. Umbördeln möchte ich nicht und etwas abnehmen fällt mir auch eher schwer ;-)
Kann ich links eine schmälere Distanzscheibe als rechts montieren? Z. Bsp. statt 19 mm nur noch 10 oder 12 mm? Oder würde dies dazu führen, dass der TR 4 schief zieht (offset) ?

Danke für eure Tips

Hans-Werner

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ABusch
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Beitrag von ABusch » Do 25. Jul 2013, 09:29

Hallo Hans-Werner,
ich halte das hinten bei einem Starrachser für akzeptabel,
aber natürlich nicht für die perfekte Lösung.
Ich habe das öfter an der VA gesehen und fand es da nicht gut.

Alternativ würde ich überlegen, auf beiden Seiten
die Spurplatten in der Stärke zu reduzieren.
Immerhin bist Du ja vorher auch mit unterschiedlich gefüllten
Radhäusern unterwegs gewesen und es hat nicht soooo gestört.

Für eine qualifizierte Aussage wäre zu prüfen,
ob die Achse versetzt eingebaut ist,
oder die Karosse die Ursache ist.
Meist ist es die Karosse, aber wenn es die Aufnahme der
Achse wäre, könnte man das eventuell korrigieren
und so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Übrigens würden bei einer versetzten Achse die unterschiedlichen
Spurplatten eher korrigieren als schaden.

Ich hatte Mal Speichenräder aus England neu gekauft,
da war der Unterschied in der Einpresstiefe,
also damit das gleiche Resultat erzeugend,
größer als die 9mm, die hier zur Rede stehen.
Wer weiss wie viele TRs mit unterschiedlicher Einpresstiefe
unterwegs sind und es gar nicht wissen.

Ich würde das Auto von einem Triumph Spezi vermessen lassen.
Vielleicht zeigen sich dabei noch andere Lösungen auf.
Racinggreen beispielsweise hat mal
bei den TR-Freunden längere Posts zu dem Thema
Nachlauf an der Vorderachse geschrieben.
Die wissen also, wovon sie reden und haben die Technik.
Gibt natürlich noch jede Menge anderer Spezialisten,
aber achte darauf, dass die den Fehler auch korrigieren können
und nicht nur lieblos moderne Meßgeräte an die Felge klatschen
und Dich dann mit einem (unplausiblen) Zettel wieder gehen lassen.

hanswernertr4

Beitrag von hanswernertr4 » Do 25. Jul 2013, 15:40

Hallo ABusch
danke für deine ausführliche Antwort. Sollte meine Hinterachse tatsächlich versetzt montiert sein ? Woran würde ich das erkennen ? Mit bloßem Auge und messen an bestimmten Referenzpunkten oder nur durch Achsvermessung ?
Ich hatte vor Jahren mal das Differential zur Überholung ausgebaut. Sollte ich damals zusammen mit dem Schrauber meines Vertrauens beim Wiedereinbau der Hinterachse einen Fehler gemacht haben ?

Beste Grüße Hans-Werner

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ABusch
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Beitrag von ABusch » Fr 26. Jul 2013, 10:22

Soso, Du willst selber ran!
Das mag ich, ich baue auch alles selber, soweit ich das kann.
Wichtig ist nur, die Grenze zu erkennen, besonders bei Fahrwerk und Bremse.
Deswegen erklär ich Mal, wie ich da ran ginge,
ohne den "offiziellen Weg" oder das WHB zu kennen.

Prüfe auf jeden Fall auch die Spielfreiheit der Aufhängung der Blattfedern.
Oftmals sieht man in scharfen Kurven Blattfederachsen ein Stück unter den Auto rauswandern.
Da hilft das beste Setup nix, da muss erst die Aufhängung repariert werden.

Bin jetzt kein TR4 Spezi, meins ist der TR6,
aber ich würde den TR hinten heben und die Achse auf Böcke stellen.
Dann nimmst Du ein Rad und prüfst den Abstand Rad-Kotflügel.
Das Rad setzt Du dann auf die andere Seite mit den gleichen Spurplatten
und nimmst wieder Maß. Das Ergebnis notierst Du.

Dann machst Du Dir eine Stange, die Du an den Radflansch
an die Bremstrommel schrauben kannst.

Von der Innenseite der Stange mißt Du rechtwinklig den Abstand zur Blattfeder
und auch zum Rahmen und machst das gegenüber an den gleichen Stellen nochmals.

Da sollten jetzt unterschiedliche Werte rauskommen :-)

Zwischen den drei Differenzen rechts-links von Rahmen, Blattfeder und Kotflügel
suchst Du einen Mittelweg und versuchst dann, die Achse durch lösen
der Blattfederhaltebügel dahin zu kriegen.

Wenn alles fertig ist, kannst Du an den Hinterrädern in Höhe der Nabe
vorbeizielen (hintere Reifenflanke ist Kimme, vordere Korn)
und dann solltest Du vorn beim schön grad gestellten Vorderrad
auf die Aussenkante und dabei fast auf das Profil zielen.
Das wäre das, was die Vermesser auch prüfen und damit läuft das Auto gerade.
Beidseitig gleicher Abstand zur Aussenkante bedeutet, das Auto läuft in der Spur.
Wenn nicht, muss eine Seite der Starrachse weiter zurück bzw./und die andere Seite ein Stück nach vorn.
Quasi so als ob Du eine Kurve fährst, nur viel, viel weniger.

Schreib uns Mal, wie Du das Problem gelöst hast!
Viele Erfolg
Andreas

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