Elektrodenabstand

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peter
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Elektrodenabstand

Beitrag von peter » So 23. Dez 2018, 09:51

Moin

Ich wollte mal fragen, mit was für einem Elektrodenabstand Ihr euren TR6 fahrt...

Durch die Möglichkeiten der freien Programmierung der Zündung (sei es ne 123 oder EFI) hat man ja hier deutlich größere Möglichkeiten...

Was bringt ein höherer Elektrodenabstand? Vorteile? Nachteile?

Hab schon von Leuten gehört, die mit 1,1 - 1,2mm fahren...

Hab ne rote Bosch-Zündspule

Peter

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ABusch
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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von ABusch » Mo 24. Dez 2018, 12:03

peter hat geschrieben:
So 23. Dez 2018, 09:51
Was bringt ein höherer Elektrodenabstand? Vorteile? Nachteile?

Hab schon von Leuten gehört, die mit 1,1 - 1,2mm fahren...
Yep, ich bin ja so eine Leute.
1,2mm....
Allerdings habe ich eine MSD Zündung, wo eine extrem hohe Spannung erzeugt wird.
An der Zündspule liegen zum Beispiel keine 12 Volt an, wie normal, sondern 450Volt.
Dazu habe ich eine echte Gleitfunkenkerze montiert, die sich nach der Theorie die
Stelle mit dem besten Gemisch um die Elektrode sucht, um da den Funken überspringen zu lassen.

Wir hatte ja früher mal die Diskussion in anderen Foren, ob der TR6 mit 290 Grad NW noch einen
gescheiten Leerlauf haben kan. Deswegen habe ich mit Zündung und Einspritzzeiten viel Aufwand
getrieben, damit man faktisch nicht merkt, was da verbaut ist.

Je länger der Elektrodenabstand und je undefinierter die Übergangsstelle ist, wo der Funken springt,
umso schwieriger wird es für ihn.
Also mageres Gemisch und hohe Verdichtung bedeuten mehr Isolation zwischen den Elektroden
und damit wachsende Probleme.
Deswegen haben Turbomotoren, die mit der Aufladung ja extreme Drücke im Zylinder haben,
oft Kerzen mit weniger Kontaktabstand (0,5mm) und kleinen, zarten Spitzen. Die wiederum müssen
dann von besonderer Qualität sein, um sich nicht vorschnell abzunutzen => Iridium
Für unsere TRs haben diese Dinger in der Regel also gar keine Vorteile.

Wir müssen uns an den TRs fragen, woher kommt ein eventuell schlechter Lauf.
Entweder ist die Spannung an der Kerze zu niedrig wg. Kabelwiderstand etc. oder
liegt es daran, dass an der Kerze grad kein optimales Gemisch vorbei kam, als der Funke
zünden wollte. Am Besten ist es mal auszuprobieren.

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peter
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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von peter » Mo 24. Dez 2018, 14:57

peter hat geschrieben:
So 23. Dez 2018, 09:51

Was bringt ein höherer Elektrodenabstand? Vorteile? Nachteile?

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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von S-TYP34 » Mo 24. Dez 2018, 15:21

Ein größerer Abstand der Kontakte (bei Kontaktzündung) bringt Nachteile
da der Schwingkreis verändert wird
und der Kondensator weniger Zeit hat sich wieder voll aufzuladen,
Schließzeit = kürzer
Der Zündfunke wird schwächer.

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peter
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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von peter » Mo 24. Dez 2018, 16:24

Ich hab keinen Schwingkreis sonder immer optimale Ladezeiten da elektronisch geregelt...
Kann also von 500 bis 6000U/Min volle Zündladung aus der Spule holen...

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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von Harry » Di 25. Dez 2018, 16:31

Korrekt was Harald sagt. Hier sollte man zu den Elektrodenabständen auf jeden Fall auch das Zündsystem spezifizieren.

Fahre auch ~1.2mm auf der normalen Rasenmäher Kerze mit 6er Edis Coilpack, Ladezeit angepasst. Die rote Bosch wird das nicht bis in die hohen Drehzahlen für alle sechs Zylinder liefern können. Was es bringt? Musste die LL Drehzahl wieder runter drehen, das sagt bereits einiges aus. Generell, je heller im Zylinder, desto besser das Bumms. Grade wenn man einen Motor fährt der nicht wirklich jemals Verbrennungs-/Strömungstechnisch optimiert wurde.

Harry
(*zumKaffeetischschlepp*: 2. Runde)

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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von peter » Di 25. Dez 2018, 23:24

Also werd ich mal den Elektrodenabstand erhöhen (WR78X), wobei die Dinger ja auch schon 1mm Abstand haben...

Peter

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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von Harry » Do 27. Dez 2018, 09:54

ABusch hat geschrieben:
Mo 24. Dez 2018, 12:03
...Allerdings habe ich eine MSD Zündung, wo eine extrem hohe Spannung erzeugt wird.
An der Zündspule liegen zum Beispiel keine 12 Volt an, wie normal, sondern 450Volt...
Harry hat geschrieben:
Di 25. Dez 2018, 16:31
...Die rote Bosch wird das nicht bis in die hohen Drehzahlen für alle sechs Zylinder liefern können...
Und Du glaubst trotzdem das Deine rot Bosch das kann? Ich denke das wird Grenzen haben, wenn es überhaupt bis in die hohen Drehzahlen funktioniert. Und die Spule das lange mit macht. Versuch macht klug, bin gespannt.

Viel Erfolg!

Harry

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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von ABusch » Do 3. Jan 2019, 08:14

Harry hat geschrieben:
Do 27. Dez 2018, 09:54
Und Du glaubst trotzdem das Deine rot Bosch das kann? Ich denke das wird Grenzen haben, wenn es überhaupt bis in die hohen Drehzahlen funktioniert. Und die Spule das lange mit macht. Versuch macht klug, bin gespannt.
Ich setze die Elektronik ja nicht ohne Grund ein.
Der TR6 ist schon etwas anspruchsvoll, was die Zündung angeht.
Es geht zwar mit konventioneller Zündung, aber da sind eben Grenzen.
Unschön ist, dass man zu schwache Zündfunken erst mal nicht bemerkt,
weswegen man sich besser auf die sichere Seite begiebt.

Der berühmte Schließwinkel, der Verhältnis Ladezeit von der Spule und Brennzeit vom Funken regelt, bleibt ja konstant.
Deswegen wird im Leerlauf lange geladen und die Spule aufgeheizt und bei hoher Drehzahl wird es knapp.
Mit der MegaSquirt kann man wahlweise die Ladezeit der Spule vorgeben, die bleibt dann immer konstant.
Es ändert sich die Brenndauer des Funkens, bzw. da brennt irgendwann nix mehr, das System ruht enfach.
123 macht das zum Beispiel auch so und gibt 2 Millisekunden Ladezeit vor.

Bei 6000 rpm haben wir 10 Millisekunden pro Umdrehung und müssen da drei Zündfunken unterbringen.
Mit den 2 Millisekunden Ladezeit bleibt also 1 Millisekunde zum feuern. Das scheint mir in Ordnung.
Allerdings nur mit schneller Zündspule. Es gibt Spulen, die 4 Millisekunden Ladezeit brauchen. Wir müssen also schon was Gutes suchen. Leider ist es in der BRD unüblich, die Ladezeit der Spule anzugeben und völlig unübersichtlich wird es mit den Elektronikspulen.

Elektronikspulen haben extrem geringe Widerstände, man könnte die ohne Kontrolle der Ladezeit nicht verwenden, da sie durchbrennen würden. Man kann also die Ladezeit nicht nur begrenzen, man muss es auch. Ich habe zu guten Zeiten Zündspulen um 0,4 Ohm Innenwiderstand verwendet, das ist schon nah am Kurzschluss. Immerhin würden da bei langer Ladezeit ordentliche 400 Watt fliessen. Man findet solche Teile in den amerikanischen Shops und da wird auch die Ladezeit angegeben (dwell time).

Einzelzündspulen verhalten sich ähnlich diesen Elektronikspulen, sie sind nur deutlich kleiner. Technisch ist das eine sehr gute Lösung, optisch sieht das am TR Motor ein wenig gewöhnungsbedürftig aus. Immerhin hängt der Tachoantrieb am Verteiler, sonst könnte man den raus nehmen.

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Re: Elektrodenabstand

Beitrag von peter » So 6. Jan 2019, 19:51

Den Drehzahlmesser könnte man ja zur Not auch umbauen

https://urevco.com/

Peter

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